Offener Brief an Frau Kalayci, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung

Offener Brief an Frau Kalayci, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung

Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
– Zu Händen der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung

Oranienstr. 106

10969 Berlin

 

 

Sehr geehrte Frau Kalayci,

 

die Impfkampagne hat in den letzten Monaten dafür gesorgt, dass die Coronapandemie erheblich eingedämmt wurde. Erst mit der Hilfe der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und Ihren Teams konnten viele Menschen so zügig vor der Coronaerkrankung geschützt werden. Noch sind die Impfungen aber lange nicht abgeschlossen und Nachimpfungen stehen bald schon wieder an.

Daher möchten wir Sie mit diesem Schreiben auf die ausgesprochen schwierige Impforganisation der Impfungen im ambulanten Bereich aufmerksam machen. In einer Befragung unserer Mitglieder spiegelt sich wider, dass hier dringender Verbesserungsbedarf gesehen wird. Probleme liegen in den ungleichmäßigen Impfstoffbelieferungen der Praxen und dem sehr hohen organisatorischen Aufwand, die impfwilligen Patienten zu bündeln sowie dem hohen bürokratischen Aufwand der Impfdokumentation.

 

Wir als Berliner Hartmannbund wünschen uns daher

 

1. eine zentrale Erfassung der Impfwilligen

 

Dies könnte beispielsweise in datengeschützten Bereichen eines Internetportals, die den Impfpraxen zugängig ist, erfolgen. Je nach Impfstofflage können dann dort freiwillig registrierte Patienten von den Praxen übernommen werden. Hierdurch entfiele die oftmals chaotische Anmeldelage per Telefon und das ständige Umdisponieren, wenn es zu Impfstofflieferänderungen kommt. Diese zentrale Impferfassung sollte sowohl die Aufklärungsmaterialien und einen Aufklärungsfilm enthalten sowie nach erfolgter Impfung die Daten der Impflinge gleich an die KV weiter leiten. Wir denken, dass so die Impfprozesse einfacher organisatorisch für die Praxen zu steuern sind. Darüber hinaus wäre es wahrscheinlich auch leichter zu erkennen, wieviele Impfwillige noch auf die Impfung warten.

 

2. eine bessere Vergütung

 

Abschießend plädieren wir dafür, die Impfvergütung deutlich zu verbessern. Verglichen mit den Vergütungen für Impfärzte im Impfzentrum halten wir diese gerade unter den momentanen Bedingungen nicht für ausreichend. Die Bekämpfung der Pandemie wird auch weiterhin im Wesentlichen vom Erfolg der Impfkampagne abhängen. Um nicht zu viele ambulante Praxisteams zu verlieren, möchten wir Sie daher freundlich bitten, unsere Vorschläge zu berücksichtigen.

 

Gerne stehen wir für Rückfragen bereit.

 

Vielen Dank und freundliche Grüße

 

Miriam Vosloo, Landesvorsitzende

Dr. Andrea Lietz-Partzsch, Stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises Ambulante Versorgung des Landesverbandes

 

Hartmannbund – Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V.

Landesverband Berlin
Kurfürstenstr. 132

10785 Berlin

 

Telefon: 030 206208-41

Telefax: 030 206208-48

lv.berlin@hartmannbund.de

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